Gesundheit am Arbeitsplatz in Zeiten von New Work

Von der Theorie zur Praxis: Wie New Work Gesundheit und Wohlbefinden in den Fokus rückt

Anders Indset - Wirtschaftsphilosoph und Publizist© Foto KURIER Jeff Mangione

Spotlight

Die Zukunft der Arbeit: Gesundheit im Mittelpunkt

Gesundheit am Arbeitsplatz ist heute mehr denn je ein entscheidender Erfolgsfaktor für Unternehmen. Mit der Digitalisierung und der globalen Pandemie haben sich die Anforderungen an Arbeitsplätze und Arbeitsweisen stark verändert. Der Begriff "New Work" und die Zukunft der Arbeit sind nicht mehr bloß Visionen, sondern Realität. Schon vor der Pandemie wurde darüber diskutiert, doch jetzt ist klar: Zukunft der Arbeit bedeutet effizientes Arbeiten, Change Management, Kommunikation, Self-Care und vieles mehr. All diese Elemente tragen zu einem gesunden Arbeitsplatz bei und fördern das Wohlbefinden der Mitarbeitenden.

Bürogestaltung und Unterstützung der Mitarbeitenden

Zu einem gesunden Arbeitsplatz gehört nicht nur die physische Umgebung, sondern auch die Art und Weise, wie Menschen in ihrer Arbeitsweise unterstützt werden. Zukunftsforscherin Birgit Gebhardt untersucht die Zukunft der Arbeit in ihrer Studie „New Work Order, The Human Factor @Work“. Diese Studie zeigt, dass eine neue Arbeitskultur nicht nur notwendig, sondern unausweichlich ist. Wissenschaftler, Architektursoziologen, kognitive Neurologen und viele weitere Experten haben bestätigt, dass der Drang nach einer neuen Arbeitskultur von vielen Seiten vorangetrieben wird. Der Begriff „New Work Order“ bezieht sich auf eine Neuordnung der gesamten Arbeitsorganisation und betont die Bedeutung von Gesundheit am Arbeitsplatz.

Die menschliche Psyche im Zentrum der Zukunft der Arbeit

Die Gesundheit der Psyche spielt eine immer größere Rolle in der Arbeitswelt. Wie Nora Dietrich treffend feststellt, ist die Zukunft der Arbeit menschlich. Diese Erkenntnis unterstreicht, wie wichtig es ist, dass Arbeitsumgebungen nicht nur funktional, sondern auch psychologisch unterstützend gestaltet werden. Die Studie „New Work Order, The Human Factor @Work“ von Birgit Gebhardt, die im Auftrag des IBA (Industrieverband Büro und Arbeitswelt e.V.) sowie der Leitmesse für moderne Arbeitswelten ORGATEC durchgeführt wurde, legt den Fokus darauf, wie Arbeitsplätze so gestaltet werden können, dass sie die psychische Gesundheit der Mitarbeitenden fördern.

© Birgit Gebhardt by Rebecca Hoppé

„In Zukunft sind wir die natürliche Intelligenz neben der Künstlichen und an diesem Unterschied sollten wir uns nicht nur abarbeiten, sondern den sollten wir auch feiern und gestalten!“
Birgit Gebhardt

Das Gehirn: Der Schlüssel zu Erfolg und Gesundheit

Gehirn- und Verhaltensforscher Peter Jähne beleuchtet, wie entscheidend emotionale Elemente wie Mut, Angst und Empathie für den Erfolg und die Effizienz am Arbeitsplatz sind. In seinen Vorträgen, insbesondere in „Nachhaltiges Ich und Andere“, erklärt er, warum es so wichtig ist, das Gehirn und seine Bedürfnisse in den Mittelpunkt zu stellen. Eine gesunde Arbeitsumgebung fördert nicht nur die körperliche Gesundheit, sondern auch die psychische Widerstandskraft und das emotionale Wohlbefinden der Mitarbeitenden.

Nachhaltigkeit und psychische Gesundheit

In der heutigen Arbeitswelt konzentrieren sich viele Unternehmen auf Nachhaltigkeit – oft jedoch auf Kosten der menschlichen Psyche. Peter Jähne warnt davor, dass der Fokus auf nachhaltige Projekte und Leistungen nicht zur Vernachlässigung der eigenen psychischen Gesundheit führen darf. Führungskräfte müssen ihre Mitarbeitenden dabei unterstützen, sich nicht in der Arbeit zu verlieren, sondern ein Gleichgewicht zwischen Arbeit und persönlichem Wohlbefinden zu finden. „Leading NOT managing“ sollte die Devise sein, um eine wirklich nachhaltige Zukunft für alle Beteiligten zu sichern.

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Birgit Gebhardt

Die Studie stellt den Menschen in den Mittelpunkt. Nicht nur verbal, sondern in allen Aspekten des vernetzten Denkens und Handelns. Und auch hier gilt der letzter, detaillierter Blick den dafür notwendigen Räumen.

Nora Dietrich

Der Artikel beleuchtet die Herausforderungen der modernen Arbeitswelt und wie sie die Identität und das Wohlbefinden der Menschen prägen. Dabei wird ein Fokus auf die notwendigen sozialen und psychologischen Räume gelegt.

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Kommunikation und Arbeitsatmosphäre: Ein Schlüssel zum Erfolg

Kommunikation ist ein wesentlicher Bestandteil einer gesunden Arbeitsatmosphäre. Ohne sie kann selbst der beste Arbeitsplatz nur bedingt positiv wirken. Jakob Lipp betont in seinem Buch „Kommunikative Kompetenz: 36 Mentalistenkniffe für Führungskräfte“ die Bedeutung einer positiven Kommunikationskultur. Führungskräfte müssen die Atmosphäre im Betrieb aktiv gestalten – nicht nur durch die physische Gestaltung des Arbeitsplatzes, sondern vor allem durch ihre Kommunikationsweise.

Gesundheit am Arbeitsplatz als zentraler Erfolgsfaktor

Eine gute Arbeitsatmosphäre beginnt bei der Gestaltung des Arbeitsplatzes, endet jedoch nicht dort. Die Umgebung, in der Gespräche stattfinden, und die Art und Weise, wie kommuniziert wird, beeinflussen die Produktivität und das Wohlbefinden der Mitarbeitenden maßgeblich.

Gesundheit am Arbeitsplatz ist kein optionaler Luxus, sondern eine Notwendigkeit für langfristigen Erfolg. Die richtige Gestaltung der physischen Umgebung, die Förderung der psychischen Gesundheit und eine offene, unterstützende Kommunikation sind unerlässlich, um Mitarbeitende zu motivieren und ihre Produktivität zu steigern. Unternehmen, die diese Aspekte in den Mittelpunkt ihrer Strategie stellen, werden langfristig erfolgreicher sein und eine engagierte, loyale Belegschaft fördern.

«The future of work is human»
Nora Dietrich
Keynote Speakerin

"Wir müssen reden" von Jakob Lipp

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»Wir müssen reden!« Dieser Satz von Vorgesetzten sorgt bei Mitarbeiterinnen / Mitarbeiter selten für ein gutes Gefühl. Er klingt schon fast wie eine Drohung. Jede Kommunikation enthält nicht nur eine Information, sondern auch einen Hinweis, wie der Sender seine Botschaft verstanden haben will und wie er seine Beziehung zum Empfänger sieht, also eine Interpretation.

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Der Satz »Wir müssen reden!« sagt nicht nur etwas darüber aus, dass der Sender eine Notwendigkeit zum Dialog empfindet. Der Satz sagt auch etwas über die Beziehung der beiden Kommunikanten aus, die offensichtlich angespannt ist. Betrachtet man einen solchen Satz als Gesprächsangebot, dann ist die schlechte Stimmung zwischen den Gesprächspartnern schon vorprogrammiert. Das Klima ist getrübt. Am Himmel stehen dunkle Wolken. Und die Aussichten: düster. Jetzt ist es nicht unerheblich zu wissen, wo man reden wird. Denn in dieser Situation geht es plötzlich nicht mehr nur um die eigentliche Interaktion zwischen den Beteiligten, sondern mehr um die Atmosphäre drumherum. Die Hülle bekommt mit einem Mal eine größere Bedeutung – nicht größer als der Inhalt, aber irgendwie doch beziehungsbestimmend. In dieser Situation kann die besondere Atmosphäre der Umgebung auf die Atmosphäre der Kommunikation wie ein Stimmungsaufheller einwirken.

Wie Sie die Atmosphäre beeinflussen können?

Achten sie mal darauf, wenn sie in einem dieser typischen Besprechungsräume sitzen. Außer Tisch, Stuhl und Technik werden Sie kaum etwas an Einrichtung finden. Von dekorativen Elementen keine Spur. Auch auf Farbe wird verzichtet. Früher waren diese Räume wenigstens noch mit Holz vertäfelt. Heute sind sie in aller Regel grau und verkommen immer mehr zur seelenlosen »Think Box«. Gewitzte Innenarchitekten verkaufen uns das gerne als Reduktion oder Purismus. Ich nenne das tote Hose. So wie der Ton die Musik macht, macht der Ort in der Kommunikation einen erheblichen Teil der Atmosphäre aus.

Es geht um das Betriebsklima als Ganzes. Die Botschaft: Wenn das Klima (ersatzweise die Atmosphäre) im Unternehmen gut ist, dann sind die Mitarbeiter motiviert, produktiv und loyal.

Führungskräfte sind immer und überall gefordert, positiv auf die Atmosphäre im Betrieb einzuwirken. Und das beginnt in der Tat bei der Gestaltung des Arbeitsplatzes. Ich werde Ihnen jetzt aber nichts von sonnengelben Schraubenziehern, ergonomisch geformten Schreibtischen, genug Licht und Ruhe und einer immergrünen Zimmerpflanze erzählen, obwohl das sicher alles zu einer guten Arbeitsatmosphäre beiträgt. Was ein guter Arbeitsplatz ist, wie er aussieht und vor allem wirkt, ist höchst individuell und eine Wissenschaft für sich. Seit der Coronakrise ist dieses Themenfeld noch einmal mehr in die Aufmerksamkeit gerückt. Home-Office sei Dank. Tatsache ist: Wer sich am Schreibtisch nicht wohlfühlt, ist weniger produktiv und weniger kommunikativ. Außerdem gefährdet er seine Gesundheit. Also kümmern Sie sich um Ihre Mitarbeiter, liebe Chefs, und nutzen Sie die Möglichkeiten, für mehr Wohlbefinden am Schreibtisch zu sorgen. Letztendlich dient das alles zum Wohle des Unternehmens.

Wichtig für die Atmosphäre zwischen Gesprächspartnern im Unternehmen ist nicht nur der Ort, sondern vor allem die Kommunikation selbst.
Ja, tatsächlich. Kommunikation ist überhaupt die wichtigste Voraussetzung für eine positive Atmosphäre. Wenn gar nicht kommuniziert wird, kann auch der angenehmste Ort nur sehr bedingt Positives bewirken. Man muss miteinander reden! Regelmäßig ins Gespräch kommen und bleiben. Deshalb ist es sehr wichtig, dass im Arbeitsalltag regelmäßig kommuniziert wird. Sonst kann es leicht zum Knall kommen. Jedenfalls symbolisch.  Mehr dazu in meinem Buch „Kommunikative Kompetenz: 36 Mentalistenkniffe für Führungskräfte“ (Campus Verlag)

Mehr dazu in Jakob Lipps Buch „Kommunikative Kompetenz: 36 Mentalistenkniffe für Führungskräfte“ (Campus Verlag)

Jakob Lipp

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